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Rekordverdächtig: der 17. Schülerfreiwilligentag

345 Kinder und Jugendliche aus Weimar beteiligen sich in 25 Einsatzstellen


(von Christiane Weber)

Für einen Vormittag tauschten sie ihr Klassenzimmer mit ehrenamtlichem Einsatz: 345 Schülerinnen und Schüler waren am Schülerfreiwilligentag, am 5. Juni, für Weimar organisiert von der EhrenamtsAgentur der Bürgerstiftung Weimar, in 25 Einsatzstellen aktiv. Thüringenweit wurden über 5.600 Kinder und Jugendliche in Städten und Landkreisen tätig. So viele wie nie zuvor.

Frances Böttcher, Direktorin des Kursana Domizils, findet es „ganz toll, dass die Schülerinnen und Schüler sich so für Senioren engagieren“. Neuntklässler des Goethegymnasiums betreuten einen sportlichen Spielevormittag auf der Terrasse an der Carl-Ferdinand-Streichhan-Straße 2 und kümmerten sich sehr liebevoll um die betagten Mitwirkenden. „Jung und Alt werden zusammengeführt“, hebt Stephanie Richter, Leiterin der Sozialen Betreuung im Kursana-Domizil, hervor. „Es macht Spaß anderen zu helfen“, sagt eine teilnehmende Schülerin. An fünf Stationen, vom Kegeln bis Torwandschießen, bewiesen die Senioren ihre Geschicklichkeit. Zum Abschluss gab es als kleines Dankeschön für jeden Schüler ein „Goodie-Bag“. Das Thema körperliche und geistige Bewegung stand nicht nur in Oberweimar auf der Tagesordnung. Im Seniorenzentrum Paradies spielten die Bewohner mit ihren zuglosten Partnern der 7b Geschicklichkeits- und Erinnerungsspiele, auch im Friedrich-Zimmer-Haus wurde unterstützt von Gymnasiasten der 8b und 9c sportliche Spiele im Garten veranstaltet.

In der Johanniter-Kindertageseinrichtung „Am Dichterweg“ standen sechs Schülerinnen des Friedrich-Schiller-Gymnasium den 3- bis 6-Jährigen beim Spielen im Freien zur Seite. Auch Juliane Mayer, stellvertretende Kita-Leiterin, erlebte die Gymnasiastinnen „als total engagiert“ im Umgang mit den Kindern.

„Die Leute hier sind auch süß.“ Eigentlich hatten sich Rinad, Marya und Amina den Besuch im Kindergarten gewünscht, aber da alle Plätze schon vergeben waren, meldeten sich die drei Mädchen für den Einsatz in der Tagespflege Kirschblütental an. Dort bereiteten sie Mahlzeiten vor, spielten mit den Tagesgästen Brettspiele und leisteten ihnen Gesellschaft.

Erstmals nahm auch der Jugendförderverein am Steinbrückenweg am Schülerfreiwilligentag teil, und Geschäftsführer Jan Zickmantel machte beste Erfahrungen. Goethegymnasiastin Leni half, angesammeltes Material thematisch in Ordner zu sortieren. Eine zweite Schülerin hatte aus Krankheitsgründen absagen müssen. Für Jan Zickmantel ging es auch darum, „Schülern näher zu bringen, was wir hier machen“.

Als interessierte und fleißige Helfer für Stunden bewiesen die Gymnasiasten sich auch beim Streichen von Holzmöbeln (Kindergarten Hufeland), bei der Begleitung eines Tagesausflugs (Kita campus.kinder), bei der Betreuung eines Bücherflohmarktes (Stadtbücherei) und bei der Pflege von Kriegsgräberstätten auf dem Hauptfriedhof Weimar, begleitet vom Volksbund dt. Kriegsgräberfürsorge e.V.

Die Pflege der Erinnerungsbäume auf der Marienhöhe des Projekts 1000 Buchen für die Opfer von Buchenwald und des NS-Euthanasieprogramms, übernahmen nicht nur 8 Schüler des Schiller-Gymnasiums, sondern auch zwei Stammgruppen der Grundschule Schöndorf. Deren 176 Kinder waren allesamt im Stadtteil tätig, um ebenso Müll zu sammeln oder im Naturkindergarten vorzulesen oder zu basteln.

„Wir haben einen Akkuschrauber gefunden!“ die kleinen Müllsammler der 4d waren ganz aus dem Häuschen, was die Menschen im Stadtteil Weimar-West einfach so in den Büschen und Grünanlagen entsorgen. Erstmals waren drei Grundschulklassen der Albert-Schweitzer-Grundschule beim Freiwilligentag dabei. Neben der Müllsammelaktion, die Daniel Harm vom Weimarer Betriebshof vorbereitet hatte, besuchten Kinder der 2b Bewohner des Marie-Seebach-Stifts, während die 3c im Stadtmuseum, angeleitet von der Museumspädagogin Iris Kolomaznik, Karten herstellten, die dann Menschen im Seniorenheim erhalten sollen.

Im Familienzentrum wurden die Zimmerpflanzen umgetopft, die Spielanlage des Jugendclubs Café Conti bekam ein Make-over und weitere Kindergärten hatten Schüler zum Mithelfen in die Einrichtungen eingeladen. Barbara Geißler vom Heimatverein Niedergrunstedt war begeistert von den acht praktisch veranlagten 8- und 9-Klässler, die Maler- und Gartenarbeiten übernahmen.

Stefanie Lachmann, seit vielen Jahren Organisatorin für den Standort Weimar, zeigt sich hochzufrieden. „Die Vorbereitung ist sehr umfangreich, aber ich liebe diesen Tag und ich lasse es mir nicht nehmen, selbst so viele Einsatzstellen wie möglich zu besuchen. Es ist schon beeindruckend, was die Verantwortlichen so alles auf die Beine stellen und mit wie viel Engagement die Kids sich beteiligen.“

Die EhrenamtsAgentur dankt allen Partnern in den Einsatzstellen, den engagierten Kindern, Jugendlichen und Klassenleitern uns besonders den Ehrenamtlichen, die bei der Dokumentation des Tages behilflich waren.

Zu den Fotos des 5.6.25

 

Der Aktionstag wird unterstützt von derThüringer Ehrenamtsstiftung, Stadt Weimar, Weimarer Wohnstätte.

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Hatten ihre Mitschüler am Vormittag den Bücherflohmarkt noch in der Stadtbücherei betreut, so wurde dieser dank des anhaltend guten Wetters am Nachmittag publikumswirksam vor dem Gebäude an der Steubenstraße 1 aufgebaut. (Foto: Christiane Weber)
Einiges über die Geschichte und Pflege der Kriegsgräber auf dem Hauptfriedhof erfuhren die Schüler von Sebastian Fehnl, Bildungsreferent Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V.,Gemeinsam legten sie dann ganz praktisch Hand an. (Foto: Christiane Weber)
Bei einem Tagesausflug begleiteten Schülerinnen der 7b des Goethegymnasiums Jungen und Mädchen der Kita Campus Kinder. (Foto: Christiane Weber)
Willkommene Abwechslung in den Alltag des Kursana-Domizils brachte am Donnerstag der sportliche Spielevormittag mit verschiedenen Stationen, die Schülerinnen und Schüler der 9c des Goethegymnasiums für die Senioren vorbereitet hatten. (Foto: Christiane Weber)
Kindergarten Hufeland: Siebtklässler des Goethe bringen auf der Terrasse Holzmöbel auf Vordermann und streichen sie neu. (Foto: Christiane Weber)
Einsatz für die Spielfläche des Jugendclubs Café Conti (Foto: Stefanie Lachmann)
Im SOS Familienzentrum waren sehr viele Blumen umzutopfen. (Foto: Stefanie Lachmann)