Weimar. In kleinen Schritten geht es auch mit dem Stiftungsvermögen voran, das im vergangenen Jahr um 5050 Euro auf 216.150 Euro angestiegen ist. Zu feiern gibt's jedoch nicht nur ein erfolgreiches Jahr 2014, sondern auch den Geburtstag. Vor genau elf Jahren beschlossen Weimarer Bürger, selbst tätig zu werden und zu helfen.
Genau aus diesem Grund wurde vor zehn Jahren eine Ehrenamtsagentur gegründet, die versucht, Freiwillige mit Organisationen zusammenzubringen. "Wir verstehen uns als Dach", erklärt die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Doris Elfert. "Alle gemeinnützigen Vereine können sich an die Agentur wenden."
Im Schnitt werden 600 Menschen pro Jahr vermittelt und beraten, viele davon auch bei den Aktionstagen, wie dem Schülerfreiwilligentag oder dem für alle Bürger offen stehenden Freiwilligentag unter dem Motto "WeimarWillIch". Aktuell sind von den registrierten Einrichtungen in der Klassikerstadt rund 350 verschiedene Angebote für Freiwillige in der Datenbank abrufbar. Davon sind im letzten Jahr etwa 60 hinzugekommen. Auch in diesem Jahr können sich wieder Einrichtungen mit Angeboten für ehrenamtliches Engagement und interessierte Schüler für den 8. Schülerfreiwilligentag am 4. Juni bei der Ehrenamtsagentur der Bürgerstiftung melden. "Wir wollen dieses Jahr verstärkt auch außerhalb dieses einen Tages das Ehrenamt von jungen Menschen fördern", sagt Elfert.
Als Aktion zum zehnjährigen Bestehen wird es eine Stadtrundfahrt mit einem "Engagementbus" geben, der verschiedene Mitmach-Aktionen ansteuern wird. Für diese Idee gewann die Agentur im November 1000 Euro bei der Bundesfreiwilligenagentur. Für die Busfahrt werden Ehrenamtliche, Neugierige, Partner und Unterstützer eingeladen. Der Termin steht bisher noch nicht fest.
Bei einem weiteren Projekt mit dem Namen "Weimars Gute Nachbarn" begleiten Freiwillige Senioren. Dabei geht es nicht um Hilfe im Alltag, sondern einfach darum, mit den Senioren Zeit zu verbringen. Das auf Langfristigkeit ausgelegte Projekt sucht auch weiterhin Senioren, die keine Familie in der Nähe haben und um die sich niemand kümmert sowie engagierte Menschen, die gerne mit den Senioren einen Spaziergang machen, ins Theater gehen oder einfach etwas vorlesen. 17 Tandems dieser Art gibt es derzeit.
Ganz besonders freut sich die Bürgerstiftung auf das neue Projekt des Kinder- und Jugendfonds, bei dem junge Menschen aufgerufen sind, eigene Ideen bis zum 3. März einzureichen. "Die Kinder sollen ganz frei ihre Ideen entwickeln, auf ein Blatt Papier schreiben und bei uns einreichen. Diese prüfen wir und setzen uns anschließend zusammen", sagt Elfert. Nur eine Mondfahrt könne nicht finanziert werden. Es gibt aber immerhin 1000 Euro.
Jan-Henrik Wiebe / 26.01.15 / TLZ