von Marvin Reinhart
Weimar „Wir wollen uns da inhaltlich und finanziell reinwerfen“, gibt Angelika Kranz die Stoßrichtung der Weimarer Soroptimistinnen an. Gemeint ist der Margarethe-Geibel-Fonds der Weimarer Bürgerstiftung. Gegründet im Dezember 2021 durch eine Großspende der Weimarer Familie Schmeißner-Lösch wurde der Fonds nach der Weimarer Künstlerin Margarethe Geibel benannt, die auch Großtante der Spenderin ist.
Aus diesem sollen Künstlerinnen in Not unterstützt werden, erläutert Anja Pfotenhauer-Wolleschensky, die bei der Bürgerstiftung federführend für den Fonds verantwortlich ist. Ferner soll mit dem Geld Frauen und Mädchen unter die Arme gegriffen werden, die bedürftig sind und an Kultur teilhaben möchten, ebenso wie Einrichtungen, Vereinen oder Initiativen der Mädchen- und Frauenarbeit.
Schon eine Weile habe der Weimarer Soroptimist-Club nach einem Projekt gesucht, das die Clubschwestern längerfristig unterstützen könnten. „Jetzt haben wir ein Projekt, das im Fluss ist“, sagt Angelika Kranz. Die Clubschwestern wollen künftig regelmäßig Spenden einwerben und an die Bürgerstiftung zu diesem Zweck ausgeben. So wurde beispielsweise ein Teil der Einnahmen des Zwiebelmarktes dafür verwendet. Auch die Erlöse der nächsten Veranstaltung – ein Vortrag und Gespräch mit Annette Seemann über ihr neues Buch zu Frida Kahlo am Dienstag, 7. März, 19 Uhr, im Gewölbekeller der Stadtbücherei – soll dem Fonds zugutekommen. „Wir freuen uns, dass wir nun Teil der Margarethe-Geibel-Fonds-Lenkgruppe sind und beim Vergabeverfahren involviert werden“, so Sylvia Kaleta, Präsidentin des Soroptimist-Clubs Weimar.
Das Spendenziel für geplante Förderungen im Jahr 2023 wurde auf 10.000 Euro festgelegt, heißt es von der Bürgerstiftung. Pro Halbjahr könnten Künstlerinnen in Not aus Weimar und dem Land mit einmalig 1000 Euro unterstützt werden.
Mit 500 bis 2000 Euro soll ein Projekt gefördert werden, das Mädchen und Frauen den Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht. Die Teilnahme an bis zu zehn Kursen pro Semester an der Volkshochschule Weimar soll gefördert werden und für fünf bis zehn Mädchen und Frauen soll der Besuch von Kulturveranstaltungen ermöglicht werden, so beispielsweise beim Kunstfest, dem Spiegelzelt, im Mon Ami oder im Theater.
Auch Benefizaktionen sind geplant, so etwa die Versteigerung von Margarethe-Geibel-Bildern, eine Ausstellung im Atrium oder der Verkauf von Postkarten.