Im März hatten das Kinderbüro und die Bürgerstiftung Weimar zur Teilnahme am Weimarer Jugendforum aufgerufen. Unter dem Motto „Kohle für coole Ideen“ können Kinder und Jugendliche aus Weimar eigene Projektideen einreichen und eine Förderung durch das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ erhalten. Insgesamt stehen in diesem Jahr 10.000 Euro zur Verfügung.
Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Schutzmaßnahmen findet das Jugendforum erstmals digital statt. Interessierte junge Menschen waren aufgefordert, ihre Ideen online einzureichen und Videoclips zu drehen. Trotz der so eingeschränkten Möglichkeiten wurden sechs Projekte eingereicht. Die Kinder- und Jugendbeauftragte Sina Solaß sagt dazu: „Ich freue mich, über die dennoch hohe Beteiligung der Kinder und Jugendlichen. Alle Projektideen sind großartig und fördern das demokratische Miteinander sowie die Teilhabe von jungen Menschen in Weimar. Das ist gerade jetzt wichtig, da die Kinder und Jugendlichen in vielen Bereichen nicht gehört werden“.
Nun sind alle jungen Weimarerinnen und Weimarer zwischen 10 und 21 Jahren gefragt.
Bei einer Online-Abstimmung können sie von Montag, 4.5.2020, 8 Uhr bis Freitag, 8.5.2020 18 Uhr abstimmen, welche Projekte gefördert werden sollen.
Die Projektvideos sind über die Internetseite des Kinderbüros unter www.kinderbuero-weimar.de zu erreichen, genauso wie die Onlineabstimmung. Dort können die Teilnehmenden jeweils 3 Stimmen abgeben und damit die Projekte unterstützen, die ihnen am besten gefallen. Die Umfrage funktioniert ohne Registrierung. Finanziell gefördert werden die Projekte mit den meisten Stimmen.
Das sind die Ideen:
Secret Wall (mobile Wände): Das Projekt "Secret Wall (mobile Wände)" möchte eine fest installierte Fläche für (junge) Street-Art Künstlerinnen und Künstler bauen. Die Wand soll etwa 6-7 Monate im Jahr im Stadtbereich stehen und Platz für die kreative Gestaltung bieten. So sollen auch Anwohnerinnen und Anwohner auf die Straßenkunst-Werke aufmerksam werden. Für das Projekt müssen die Kosten für den Bau der Fläche und den Transport finanziert werden.
Ausstellung zum Thema "Die weitreichende unterschiedliche Entwicklung des Feminismus, gezeigt am Beispiel verschiedener gesellschaftlicher und geographischer Umstände": Im Rahmen dieses Projektes soll eine öffentliche Ausstellung zum Thema Feminismus entstehen. Dafür wurden die Geschichten drei berühmter weiblicher Persönlichkeiten als Beispiel gewählt. Diese setzten sich zu unterschiedlichen Zeiten, an verschiedenen Orten für die Gleichberechtigung von Frauen ein. Die Ausstellung soll aus Informationstafeln mit Grafiken bestehen. Sie kann von Interessierten ab etwa 15 Jahren besucht werden. Finanziert werden muss dafür der Druck der Tafeln.
Mauer von Taubach: In Taubach gibt es neben einem Rad-und Gehweg eine 100m lange Mauer. Kinder und Jugendliche wollen diese in einer Ferienwoche in den Sommerferien mit Hilfe einer Künstlerin farbenfroh gestalten. Es sollen Bilder von Taubacher Geschichten entstehen. Dazu möchten sie Mosaik- und Schablonentechnik verwenden. In dem Ferienprojekt wird auch gespielt und gekocht. Das Projekt ist eine Aktion für junge Menschen anlässlich des 900-Jahre-Taubach Jubiläums. Für das Projekt müssen Material, Transport, Werbung und die Künstlerin bezahlt werden.
Rollsportwerkstatt: Im Jugendclub Nordlicht soll eine Werkstatt entstehen, in der Kinder, Jugendliche und Interessierte ihre Fahrräder, Skateboards und anderen Rollsportgeräte pflegen und reparieren können. Die Nutzerinnen und Nutzer können dort ihre handwerklichen Fähigkeiten ausbauen. Außerdem sollen z.B. Lastenräder aus gebrauchten Teilen entstehen, die gegen Pfand ausgeliehen werden können. So soll auch der Straßenverkehr nachhaltiger werden. Für die Werkstatt müssen Möbel und Werkzeug sowie ein Stromanschluss angeschafft werden.
Vorteile aus Vorurteilen: Die Jugendzirkusgruppe vom Weimarer Zirkus Tasifan möchte mit einer Jugendzirkusgruppe aus Palästina Vorurteile über die jeweils andere Gruppe digital austauchen und abbauen. In Videos erzählen beide Gruppen von ihren Vorurteilen. Dann erklären sie, welche Vorstellungen der anderen stimmen und welche nicht. Natürlich reden die Gruppen nicht nur miteinander. Ihre Gedanken stellen sie auch in Form von Zirkusszenen dar. Für ihr Projekt möchten sie Technik anschaffen und einen Workshop finanzieren. Aus den neuen Erkenntnissen soll ein Film entstehen.
Skatenacht: Die "Skatenacht" findet jährlich auf dem Theaterplatz statt. An diesem Tag können Interessierte selbstgebaute Hindernisse und Rampen von Skate-Begeisterten ausprobieren. Außerdem finden Workshops für Kinder und Anfängerinnen und Anfänger statt. Auch kleine Wettbewerbe und Live-Musik lokaler Bands sind Teil der Veranstaltung. Für das Projekt müssen der Bau der Rampen, die nötige Technik, die Werkstattnutzung, der Transport und Werbung bezahlt werden.