Text und Fotos: Christiane Weber
„Wir sind froh, dass es diesen Fonds gibt.“ Das betonte Helena Eisner, Mitarbeiterin der Frauenberatungsstelle im Frauenzentrum Weimar, am Donnerstag beim Besuch von Dorothea Schmeißner-Lösch und Alfred Lösch aus Nürnberg, die am 6. Dezember 2021 den Margarethe-Geibel-Fonds ins Leben gerufen hatten.
Jetzt konnte sich das Stifter-Ehepaar vor Ort davon überzeugen, dass die Unterstützung aus seinem von der Weimarer Bürgerstiftung verwalteten Fonds bereits nach einem halben Jahr in mehreren Projekten erste Früchte trägt. Im Frauenzentrum wurde die Finanzhilfe aus dem Fonds für Nothilfe, Kinderbetreuung und für einen Kunstkurs eingesetzt. Katrin Katzung, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung, und Anja Pfotenhauer-Wolleschensky, Ehrenamtsagentur, hatten den Besuch und seine verschiedenen Stationen in Weimar bestens vorbereitet und begleiteten das Ehepaar.
Gemeinsam mit Carmen Hanft, Leiterin Frauenkommunikationszentrum, informierte Eisner das Ehepaar bei Kaffee und Kuchen im Garten ausführlich über das Frauenzentrum und seine Arbeitsbereiche. Für Helena Eisner sei der Kunst-Kreativ-Kurs auch „Mittel zum Zweck“. Denn der Kurs helfe Frauen, „sich zu öffnen“. Wenn im Frauenzentrum am 2. Juli das Sommerfest gefeiert wird, zeigen Exponate aus diesem Kurs, mit wie viel Freude, aber auch Kunstfertigkeit Frauen daran teilnehmen. Das Kursangebot war mit 900 Euro aus dem Margarethe-Geibel-Fonds unterstützt worden. Auch eine allein erziehende Mutter von zwei kleinen Kindern im Alter von 4 und 6 Jahren erhielt aus dem Fonds 600 Euro für die Betreuung der beiden Kinder als Nothilfeunterstützung für vier Monate.
Ihr Großvater stamme aus Weimar, ihre Großtante Margarethe Geibel (1876-1955) studierte an der Weimarer Mal- und Zeichenschule bei Otto Rasch, begründet Dorothea Schmeißner-Lösch, warum sie den Fonds bei der Weimarer Bürgerstiftung ansiedelte. Im Familienbesitz und in Museen, so auch in Weimar, finden sich Werke von Margarethe Geibel heute. Leider waren bislang in Weimar alle Bemühungen um eine große Personalausstellung vergeblich, bedauert Dorothea Schmeißner-Lösch. Ein Holzschnitt, der das „Silhouettenzimmer“ im Goethehaus zeigt, lässt die Künstlerin künftig in den Räumen der Bürgerstiftung gegenwärtig sein: Dorothea Schmeißner-Lösch und Alfred Lösch überreichten das Werk Katrin Katzung und Anja Pfotenhauer-Wolleschensky bei ihrem Weimar-Besuch.
Erstmals lernte das Ehepaar dabei auch die ägyptische Künstlerin Omneya Khalil und ihre Werke kennen. Ausführlich standen Omneya Khalil und ihr Mann den Besuchern Rede und Antwort und gaben Auskunft zum künstlerischen Werdegang und zu den Werken. Aus dem Fonds war die Miete für Omneyas Atelier für ein halbes Jahr übernommen worden. Wer Omneya Khalils Werke kennenlernen möchte, hat dazu ab Sonntag, 26. Juni, 19 Uhr, und bis 8. September in der Sommerausstellung „Vielfalt und Austausch“ in der Kirche in Tiefengruben Gelegenheit. Und erfährt dabei gleichzeitig auch, dass das Geld aus dem Fonds von den Erben ganz im Sinne Margarethe Geibels bestens angelegt ist und eine junge Künstlerin auf ihrem Weg in eine erfolgreiche Zukunft unterstützt.
Wir bitten um Ihre Unterstützung. Werden auch Sie Stifterin oder Stifter und helfen Sie, die Bürgerstiftung Weimar für die Förderung des Gemeinwohls stark zu machen, z.B. mit einer Zustiftungen oder Spende in den Margarethe-Geibel-Fonds.